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Landesarbeitsgemeinschaft ehrenamtlicher Mitarbeiter im
Strafvollzug Bayern e.V. Ehrenamt-im-Strafvollzug Projekt-Bauernhof |
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Lassen sich Bauern, Landwirte für eine Wiedereingliederung via
Bauernhof gewinnen?
Schreiben Sie uns Ihre Meinung, geben Sie uns
Hinweise und Anregungen. |
"Bauernhof" - Projekt
mögen beispielhaft für unser
großes Ziel stehen: |
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... und hier könnte demnächst Ihr Hof abgelichtet sein.
Oder so machen es andere! |
Presse |
Der nordbayerische Kurier berichtete am 17. 1. 2006:
Resozialisierung auf dem
Bauernhof BAYREUTH - Von Frank Schmälzle
Norbert Merz ist lange genug Betreuer von Strafgefangenen, um zu
wissen, dass er mit seinem Projekt nicht gerade offene Türen einrennt.
Entlassene, sagt der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft
ehrenamtlicher Mitarbeiter im Strafvollzug Bayern, zieht es in der Regel
in die Städte. Viele, weil es sich dort einigermaßen anonym leben lässt -
manche aber auch, weil sie "zurück ins Metier wollen", sagt Merz. Auch
Oberfrankens Bauern warten nicht unbedingt darauf, dass sich
Strafentlassene bei ihnen vorstellen. Trotzdem will Merz, trotzdem wollen
die Ehrenamtlichen im Strafvollzug beide Gruppen zusammenbringen. |
Im Raum Amberg habe erst jüngst
ein Entlassener eine Stellung als Hofhelfer angetreten. Er habe eine große
Chancen, sagt Merz. Und ihm bleibt erspart, was auf viele ehemalige
Gefangene wartet und viele Integrationsbemühungen zunichte macht:
Arbeitslosigkeit. Weitere Informationen |
Am Anfang stand das Rindvieh
AMBERG - Norbert Merz
"Wie seit ihr den zu einer so
intensiven Betreuung und Begleitung entlassener Strafgefangener gekommen?"
In einer großen Wohnküche, wie sie auf einem Bauernhof üblich ist, hatten
wir uns bei Kaffe und Kuchen zusammengehockt. Maria, Josef (Familienname
ist der Redaktion bekannt) und der Ehemalige.
Nachdem ich auf den Hof gefahren war, führte mich Josef der Hofbesitzer
durch seinen Hof. Voller Stolz zeigte er mir seine nagelneuen Traktor, die
ca. 50 Schweine und seine Kühe mit vier Kälbchen. Und als uns einer auf
dem Hof begegnete, sagte er, das ist mein Verwalter. Dieser Verwalter
stellte sich später als der vor Jahren auf den Hof entlassener Ehemalige
vor. Als ich am späten Nachmittag den Hof verließ, war eine Besichtigung
der neu wirkenden Maschinenhalle außerhalb des Ortes angesagt.
Ja und wie war das, wie kam das nun zu der heute noch aktiven Betreuung
Strafgefangener der JVA Amberg? Aber wie so oft im Leben werden Beziehungen durch mitdenkende Menschen
erst so richtig intensiv. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die
Familie, mit einem Hausbau befasst, in den nächsten Monaten auch
Bauarbeiter benötigen würde, Außerdem stellt der Inspektor fest, die
Bauersleute könnten doch am Samstag auf ihrem Hof auch Ausgangsberechtigte
aufnehmen. |
"Wissen Sie", so Maria, "bei
dieser Gelegenheit lernt man die Menschen viel besser kennen und man kann
schneller sehen, ob er zu uns, im unsere Familie passt." Auch wenn es, wie ja nicht anders zu erwarten, noch einige Hürden zu
nehmen galt. Maria und ihre Familie haben - viel Geduld aufgebracht und
immer wieder verziehen. Dieses Verhalten schaffte einen Status, der den
Ehemaligen ein lebenswertes und straffreies Leben ermöglicht. Die
Ausgangslage, der Start in seiner eigenen Familie in der nördlichen
Oberpfalz des Ehemaligen war vielleicht schon nicht gut. Die langjährige
und mehrfache Inhaftierung brachte jedoch viele lebensuntüchtige Momente
dazu, die nach der Entlassung sehr, sehr mühsam aufgearbeitet werden
mussten. Und wenn man dann nicht alleine ist, ist man schnell über den
Alkohol, die "guten" Freunde wieder in der Zelle.
Ohne die enormen Zuwendungen durch diese Landwirtsfamilie wäre unter
Umständen aus einem Rückfall sogar eine Sicherungsverwahrung geworden.
Eingebunden in die Familie ließen sich auch die verschiedenen Krankheiten
(Bandscheibenvorfälle, Zuckerkrankheit, Herzinfarkt) besser ertragen und
meistern. Auch in dieser Situation war dieses familiäre Umfeld das
tragende Element.
Vielleicht lässt sich das Erfolgsrezept "Bauernhof" so beschreiben:
Eingebunden sein in eine Familie mit allen Höhen und Tiefen, Mitarbeit auf
dem Hof nach ganz festen Abläufen, die die Natur und der Stall vorgibt,
Wert haben und gebraucht werden, Fehler machen dürfen, aber auch
Verzeihung erfahren. Wie sagte Maria: "Es war nicht immer leicht, aber wir
haben uns immer wieder zusammengerauft". Und Vater Josef ergänzte: "Er
darf bei uns bleiben und mit uns alt werden. Wenn er das will!"
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© LAG
2012-07-27 |