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Landesarbeitsgemeinschaft ehrenamtlicher Mitarbeiter im
Strafvollzug Bayern e.V. Ehrenamt-im-Strafvollzug LAG - Info Nr. 74 |
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Inhaltsverzeichnis
Auf ein Wort |
Seite
3 |
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Auf ein Wort
Liebes Mitglied, liebe Leserin, lieber Leser! In diesem Jahr wird uns die Thematik „Übergangsmanagement“, auch seitens des Justizministeriums noch eine Weile beschäftigen. Es wird auch hier nichts Neues erfunden, sondern die Koordination sollte verbessert werden. Viele Hilfseinrichtungen stehen zur Verfügung, Straffälligenhilfe, Hilfsorganisationen wie z. B. Diakonie, diese gilt es sehr zeitig mit einzubinden. Was bedeutet „Übergang“? Im Wörterbuch stehen mehrere Begriffe dort; einige davon: Wechsel, Schattierung, Zwischenlösung. Ich persönlich sehe einen „Übergang“ zwischen zwei festen und stabilen Orten, vorübergehend etwas als Hilfsmittel zu benutzen und anzunehmen. Unser Proband begibt sich auf eine neue Reise, von einem geschlossenen geschützten System – wenn auch dort unfreiwillig - in ein offenes System. Hier stürmen alle Alltagsangelegenheiten auf ihn wieder ein. Orientierung – sich wieder zurechtfinden, am besten mit Hilfe eines Ehrenamtlichen, dem man vertraut. Wie der Kompass auf unserer Titelseite – Wegweisung! Ich persönlich sage hier eher Entlassvorbereitung dazu und je früher diese beginnt umso besser wäre es. Ein wichtiger Schritt für Lockerungen ist der „Übergang“ in den offenen Vollzug. Wenn hier ein Ehrenamtlicher helfen kann, dann ist dies ein sehr guter Fortschritt. Allerdings ist in dieser Phase der Betreuung durchaus noch etwas Zeit mitzubringen. Je nach Inhaftierungsdauer benötigt der Proband Zeit, sich an Dinge wieder zu gewöhnen, Ämter, Bewerbungen und Vorstellungsgespräche etc., Alltagssituationen, die auch wir oft nicht ganz einfach empfinden – z. B. aus meinem Berufsalltag oft die Frage: Wie löse ich aus dem Automaten eine Fahrkarte? Alles scheint kompliziert. Für eine gute Zusammenarbeit zwischen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern im Strafvollzug ist es für mich unabdingbar, den Ehrenamtlichen miteinzubeziehen in wichtige Entscheidungen oder Vorhaben. Ein zeitig angesetztes Entlassungsgespräch, z. B., runder Tisch mit Arbeitsagentur, Wohnungsstelle, Diakonie etc. hilft sehr in der Frage: Was ist noch zu tun, wer erledigt was? Wo hilft der Ehrenamtliche am besten? Eigentlich theoretisch einfach, in der Praxis hapert es dennoch! Der Kompass zeigt die Richtung, der Ehrenamtliche kann begleiten, aber nicht alles erledigen. Sehr wichtig ist die Regelung der Unterkunft, hier entsteht hinter den Mauern psychischer Stress, dem gilt es entgegenzuwirken. Ein Gefühl, das wir alle sicher schon einmal gespürt haben – Angst, dies begleitet jeden Gefangenen, wenn die Zeit reif ist – Entlassungsangst! Diese kann sich sehr unterschiedlich auswirken: Cool, Verdrängen, Handlungshemmungen. Diese Angst gilt es zu nehmen. Hierzu wünsche ich Ihnen immer gute Einfälle, denn es gibt keine Pauschaltipps, sondern zwei Menschen, der Gefangene und der Ehrenamtliche, lernen diese Zeit zu meistern! Manchmal gelingt es, manchmal gelingt es erst später! Abschließend möchte ich Sie nochmal auf die Augsburger Gespräche hinweisen, die dieses Thema auch im Programm haben, 26. März 2011. Ich werde dort auch erstmals teilnehmen, bin neugierig und freue mich darauf auch die Frühlingsluft zu schnuppern. Mit herzlichen Grüßen Ihr Rudi Repges |
Antrittsbesuch im Ministerium
Am 18. Januar 2011 besuchten Norbert Merz und ich, Herrn Ministerialdirigent Prof. Dr. Frank Arloth und Herrn Ministerialrat Horst Krä im Justizministerium in München. Das Gespräch fand in einer sehr angenehmen und offenen Atmosphäre statt. Herr Prof. Dr. Arloth betonte gleich zu Beginn, dass er an der über Jahre hinweg guten Zusammenarbeit nicht nur interessiert ist, sondern dass diese wertvolle Mitarbeit für ihn sehr wichtige Ergänzung im Strafvollzug ist. Das Engagement der ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuer wird er immer stützen und fördern. „Tragen Sie mir und Herrn Ministerialrat Krä, in dessen Aufgabenbereich die Belange der Ehrenamtlichen fallen, die Probleme vor und wir werden eine Lösung finden“, so die Aufforderung von Prof. Dr. Arloth, „ich freue mich auf ein gutes, vertrauensvolles Zusammenwirken.“ Hauptthemen, die wir für den ersten Besuch mitgebracht hatte, waren natürlich die aus mehreren JVAs kommenden Anfragen zur Fahrkostenerstattung. Hier, so das Ministerium, gibt es bereits klare Regeln, die wir im LAG-Info 74, Seite 10 veröffentlichen werden. Festgelegt sind 20 Cent pro gefahrenem Kilometer. Erwartet wird mehr Transparenz und Auskunft der fürs Jahr zur Verfügung stehenden Mittel. Daneben sollten aber auch die fallbezogenen und finanzierten Besuche, Ausgänge rechtzeitig kommuniziert werden. Diese wichtige Angelegenheit wird Herr Arloth in der nächsten Anstaltsleitersitzung ansprechen. Viel Gewicht haben wir auf unsere Grundkurse gelegt und die Erwartung, dass die LAG diese nach den festgelegten Richtlinien auch weiter ausrichten darf. Ein Wunsch von mir war, dass die Kontaktbeamten der einzelnen JVAs bei Bedarf und entsprechenden Interessenten fürs Ehrenamt die Inhalte des Grundkurs vermitteln bzw. von uns durchführen lässt. Nach Terminierung wird dieser dann vor Ort ausgerichtet. Die Grundkurse sehe ich als wichtiges Thema der LAG an, künftig neue Betreuer für ihre Aufgaben „fit zu machen". Des Weiteren habe ich einen Betreuungsfall angesprochen, mit der Bitte, hier nochmals die Akte des Probanden anzusehen. Dies wurde auch sehr wohlwollend und mit Interesse notiert. Darüber habe ich mich besonders gefreut. Rückmeldung wurde zugesichert. Nach den zwei Stunden war ich mehr als zufrieden über die Art, wie man uns empfangen hat, wie sich das Gespräch entwickelt hat. In einer vertrauten Art und Weise gab es nie Berührungsängste. Dazu trug natürlich Norbert Merz, der „Vater der LAG“ dabei. Abschließend möchte ich erwähnen, dass Herr Prof. Arloth und Herr Ministerialrat Krä die LAG als wichtigen Mosaikstein ansehen, und das hat man gespürt. Die große Anerkennung für diesen ehrenamtlichen Dienst möchte ich an Sie alle, die Betreuerinnen und Betreuer, weitergeben. Beeindruckend, wie dies erkannt wird. Natürlich habe ich auch von meinen bisherigen Betreuungen aus der Praxis erzählt - es wurde aufmerksam zugehört. Das LAG-Info-Heft wird im Ministerium aufmerksam gelesen, hier gab es für mich die Bestätigung für unser "Rotes". Über dieser Tatsache hat sich mein Herz aufgetan, weil die Gestaltung viel Aufmerksamkeit erfordert. Deshalb lohnt es sich, ganz besonders darauf zu achten, dass die Qualität bleibt. Vereinbart wurde bei der Verabschiedung, dass man sich wiedersieht und ich für die LAG jederzeit mit Herrn Krä in Kontakt treten dürfte. Was will man mehr? Der Besuch war für mich mehr als eine Pflicht was auch meine Gesprächspartner äußerten. Ein großes Dankeschön geht an Herrn Prof. Arloth und Herrn Ministerialrat Krä für ihr offenes Ohr für die Anliegen der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Strafvollzug. Rudolf Repges |
Wir trauern um zwei engagierte Weggefährten Ehemaliger Chef von Stadelheim ist totDer ehemalige Leiter der Justizvollzugsanstalt Stadelheim, Hans Herbert Moser, starb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren. Bis zu seiner Pensionierung trug Moser zehn Jahre lang die Verantwortung für Bayerns größtes Gefängnis. Er hat den bayerischen Strafvollzug geprägt. Angeboten zur Betreuung und Behandlung Jugendlicher und junger Erwachsener unter den Gefangenen galt dabei seine besondere Aufmerksamkeit. Als „Überzeugungstäter“ hat sich der 61-Jährige einmal selbst bezeichnet: Nach Psychologie- und Jurastudium habe er im Gefängnis arbeiten wollen, weil er sich schon immer für die Psychologie des Verbrechens interessiert habe. Moser sei „ein guter Anstaltsleiter“ gewesen, bescheinigen ihm Insider. Sein Ansatz sei stets gewesen, den Gefangenen zu helfen. In seinen letzten Amtsjahren hatte Moser auch ein Großprojekt zu betreuen: Den Bau des neuen Frauen- und Jugendgefängnisses an der Stadelheimer Straße und den Umzug im Mai 2009. Armin Stranninger hat uns am 11. Dezember 2010 für immer verlassen.
Für die Ehrenamtlichen der Justizvollzugsanstalt Straubing war Armin Stranninger als Kontaktbeamter über lange Jahre Berater, Begleiter und Ansprechpartner. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Straubinger Tagungen werden ihn als einen streitbaren Geist in Erinnerung behalten, der uns viel zu sagen hatte. Norbert Merz |
Gedanken zum Kompass aus der Sicht eines Gefangenenseelsorgers
Liebe Leserin und Leser, |
1628 berichtet:
Mein 1628 Beitrag: „Die Entlassung von Moritz“ stand vor 10 Jahren im Heft Nr. „35“ der LAG-Info.
PS: Das Leben geht weiter. |
Die Entlassung von Moritz
Moritz, so will ich ihn nennen, Moritz hat, nach 33 Jahren, 54 Tagen und 11 Stunden am Stück, das Gefängnis verlassen. Seine lebenslange Freiheitsstrafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Moritz war auch schon vor dieser Strafe in Haft, nicht gerade ein angenehmer „Zeitgenosse“, ist auch jetzt noch eigensinnig und rechthaberisch, so dass die lange Haftzeit keinen verwundern sollte. Diese Haft hat ihn zudem noch verbittert und eigenbrötlerisch gemacht. Moritz ist jetzt 66 Jahre alt, krank und allem Fremden gegenüber unsicher.
Ihr 16 28
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Übergangsmanagement (JM)
Nachfolgend wird aus einem Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz vom 29. Juli 2010 zitiert: |
München - Heidi Pfanzelt
Achtung, Achtung: Heidi Pfanzelt ist im Ruhestand!
Ein recht persönlicher, offener Brief an meine (unsere) Mitstreiterin der Straffälligenhilfe München.
(Und nun noch ein ganz persönlicher Nachsatz: meine Enkel trinken besonders gern Dein „Glitzerwasser“ mit den Rosenquarzsteinen!)
Beitrag zum LAG Heft von Eva Jung-Kramer, Würmtalstr. 144, 81375 München
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Bernau
Violinklänge zum Gottesdienst in der JVA Bernau
Hermann Vogelsang
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Straubing
Hoffnung und Freude hinter Gittern
Gospelchor in der Justizvollzugsanstalt Straubing
„Der Empfang“
Leitender Regierungsdirektor Matthias Konopka hatte die Ehrenamtlichen zum 30. Januar 2011 in den Musiksaal der JVA Straubing eingeladen, um die hervorragend geleistete Arbeit zu würdigen und Dank zu sagen. |
Kempten
Rückblick Grundlagenkurs Kempten |
Erlangen (10 Jahre Uta und Oli)
Wochenendseminar in Ebrach
Zehn Jahre engagierte Begleitung der Ehrenamtlichen |
Landsberg
Regelmäßiger Erfahrungs-austausch
Im Jahr 2010 fanden in der JVA Landsberg am Lech vier Treffen statt. Im Januar, April, Juli und Oktober trafen sich die Ehrenamtler/innen mit Frau Knupfer und Frau Strop und besprachen die Themen „Aufnahme in der JVA – die erste Zeit in der Haft“, „Die sozialtherapeutische Abteilung für Sexualstraftäter“, „Das soziale Kompetenztraining“ und „Entlassungsvorbereitung". |
Niederschönenfeld
Scharnier zwischen Gefängnis und Gesellschaft
Lob für Arbeit der Ehrenamtlichen in der Justizvollzugsanstalt Niederschönenfeld
Vorbild für alle
MR Plan-Sozialpreis
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Der Weise hat neun Arten des Strebens:
Konfuzius
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© LAG 2011-03-27