Aus den Regionen
Amberg:
Erfolgreiche ehrenamtliche Mitarbeit auch in der JVA Amberg.
Kurt Rammelt, Leitender Regierungsdirektor, und Heribert Hohlheimer, OL im JVD und Kontaktbeamter, begrüßen 21 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum vorweihnachtlichen Beisammensein.
Bayreuth:
Jahresabschlussfeier in der JVA
Dieter Waas, Leitender Regierungsdirektor, hatte für den 12. Dezember eingeladen, und Fritz Feulner, Kontaktperson und Sozialpädagoge, hatte für den musikalischen Rahmen und das leibliche Wohl gesorgt. „Musica vocalis“ überprüfte die Akustik des Ordensaales. So wurde die Jahresabschlussfeier zum Genuss für Ohr, für Gaumen, aber auch für das Auge. Das kalte Büfett bot nicht nur vom Feinsten aus der Küche der JVA, sondern war auch künstlerisch arrangiert.
Nürnberg:
JVA lud ins Sozial-zentrum
Hans Welzel, Leitender Regierungsdirektor, hatte sich den 14. Januar für einen Empfang der Ehrenamtlichen ausgesucht. Nicht nur der Erfahrungsaustausch sollte gepflegt werden, sondern die JVA Nürnberg, allen voran Hans Welzel, wollte sich für die ehrenamtliche Mitarbeit bedanken und diese Leistung ganz besonders anerkennend herausstellen.
Kronach:
Das KroCoTeams hatte sein erste Begegnung mit Gefangenen
Erinnern Sie sich noch an das KroCoTeam (Kronacher, Coburger Ehrenamtliche für die JVA Kronach) mit seinem vielseitigen Angebot? Nicht nur Besuch und Briefe schreiben und Gitarrenunterricht waren angesagt, nein, all das wird auch in englischer oder polnischer Sprache angeboten.
Und dann war es soweit. Drei Frauen und fünf Männer stellten sich am 25. Januar zwischen 10:00 und 11:00 Uhr den Gefangenen der JVA Kronach. Etwas mehr als dreißig Gefangene unterbrachen ihren Haftalltag, um mit möglichen Betreuerinnen und Betreuern ins Gespräch zu kommen.
Für den einen oder anderen sicherlich ein ganz neues Samstagsvormittags-Feeling. Und so wundert es nicht, dass bereits zwei Gitarren-Interessenten Kontakt aufgenommen haben.
Der Dank geht an Regierungsdirektor Hans Lange, Leiter der JVA Bamberg und Kronach, und Amtsinspektor Bruno Beierlorzer.
Rosenheim:
Von der Informationsveranstaltung über Grundkurs zum Betreuertreff
„Aufeinander zugehen“ so titelten wir, um für den 8. November 2002 in die Räume des Diakonischen Werks Rosenheim einzuladen.
Das Diakonische Werk Rosenheim und die Landesarbeitsgemeinschaft ehrenamtlicher Mitarbeiter im Strafvollzug Bayern (LAG) in Kooperation mit dem Leiter der Justizvollzugsanstalten (JVA) Bernau wollte mit dieser Aktion in Südostbayern Bürgerinnen und Bürger für eine ehrenamtliche Mitarbeit in der Straffälligenhilfe interessieren und motivieren.
„Wir wollen für die Region Zeichen setzen“, sagte Michael Radtke vom Diakonischen Werk Rosenheim bei einer der ersten Planungsrunden. „Und warum sollten sich im südostbayerischen Raum mit seinen fünf JVA keine Menschen finden, die mit Strafgefangenen für ein straffreies Leben zusammenarbeiten werden?“ fragte Norbert Merz von der LAG.
Und es meldeten sich Frauen und Männer, die dann vom 27. bis 31. Januar 2003 den Grundkurs absolvierten, der mit einer Besichtigung der JVA Bernau endete.
Bereits für den 28. Februar konnte Peter Möller, der Hauptakteur dieser Rosenheimer Aktion, die Neuen mit Gefangenen zusammenbringen, die dringend auf eine Begegnung mit Bürgern von draußen warteten.
In regelmäßigen Treffs werden nun die Neuen unter der fachlichen Leitung des Beauftragten für Straffälligenhilfe des Evangelischen Hilfswerks München und 2. Vorsitzenden der LAG, Peter Möller, in Rosenheim Erfahrungen und Informationen austauschen.
Augsburg:
Information für die türkische Gruppierung
Augsburg-Königsbrunn - Tuncay F. hatte eingeladen und 34 türkische Mitbürgerinnen und -bürger kamen, um sich über ein ehrenamtliche Engagement für türkische Strafgefangene zu informieren.
Bei einem verhältnismäßig hohen Anteil der türkischen Strafgefangenen an ausländischen Strafgefangenen wurde immer wieder die Frage gestellt: Können Landsleute, die die Sprache beherrschen, die kulturellen und die religiösen Gegebenheiten kennen, nicht besser und gezielter an der Wiedereingliederung dieses Personenkreises mitwirken, als deutsche Ehrenamtliche dazu in der Lage sind?
Dieser Frage gingen vor einigen Jahren Werner Graeser, Horst Hilger und Alfred Helms nach und diskutierten mit türkischen Bürgern im kleineren Kreis diese Thematik.
Ähnliche Begegnungen mit Ausländerbeiräten gab es in Erlangen und in Nürnberg.
Tuncay F., ein Mitglied der LAG, seit zehn Jahren deutscher Staatsbürger und in verschiedenen türkischen Vereinigungen engagiert, hatte diese Idee wieder aufgegriffen und nach Königsbrunn bei Augsburg eingeladen. Orientiert am Strafvollzugsgesetz und an den Möglichkeiten, die eine JVA üblicherweise für eine Betreuung einräumt, versuchten Norbert Merz und Alfred Helms die Interessierten zu informieren, Fragen zu beantworten und den Sinn einer ehrenamtlichen Beteiligung aufzuzeigen.
„Dabei geht es“, wie Alfrad Helms ausführte, „nicht nur um Gespräche, sondern auch um Briefkontakt, aber auch die Begleitung bei der Wiedereingliederung“.
Dass das Thema Strafvollzug und die Begegnung mit türkischen Strafgefangenen interessierte, ließen die vielen und sehr unterschiedlichen Fragen erkennen.
Und weil mit einer Begegnung die Fülle und die damit verbundene Problematik nicht zu bewältigen ist, beschloss man, sich in absehbarer Zeit wiederzutreffen.
Wenn dann über die eigene Motivation, über den zeitlichen Einsatz und die Tragfähigkeit der ehrenamtlichen Tätigkeit Klarheit herrscht, werden wir gemeinsam mit den evtl. in Frage kommenden Anstaltsleitungen die nächsten Schritte festlegen. Das beginnt bei einem Grundseminar und endet bei der behutsamen Hinführung durch die Beauftragten der jeweiligen JVA.
Nur wenn ehrliche im Rahmen der vollzuglichen Gegebenheiten mögliche Betreuungsarbeit geleistet wir, wird es für alle ein Erfolg werden.
Hauptgewinner sollten die Inhaftierten türkischen Männer und Frauen sein, die so in ihren eigenen Kulturkreis wieder rückgeführt werden.
In einer weiteren Begegnung ging es am 8. März 2003 nun darum die nächsten Schritte zu konkretisieren.
Wir hoffen auf eine faire Unterstützung und Begleitung durch die Anstaltsleitungen.
Norbert Merz
Neuburg-Herrenwörth:
Die Ehrenamtlichen um Pfarrer Eßel tagen im Altmühltal
Eine Einladung zum Wochenendseminar, die ich gerne angenommen habe, dauerte wegen weiterer terminlicher Verpflichtungen in Augsburg leider nur einen Samstagvormittag lang. Mit einer Betrachtung zum Tage, einem Gebet und einem köstlichen Frühstück wurden vier interessante Stunden eröffnet.
„Die Aufgaben und die Aktivitäten der LAG e.V.“ lautete das Thema dieses Vormittags. Aber letztlich wurden daraus interessante Erlebnisberichte der Beteiligten, aufschlussreiche Informationen mit sehr offenherzigen Einblicken in die Betreuung der jugendlichen Strafgefangenen.
Es waren - und ich hoffe, dass das alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von sich sagen können - schöne, „reiche“ Stunden in einem alten enorm viel Gemütlichkeit ausstrahlenden Altmühltal-Haus mit Menschen, mit denen ich auch in Zukunft viele Stunden der Begegnung verbringen möchte.
Norbert Merz
Landsberg:
SkM Landsberg feiert sein 25-jähriges Bestehen
Im kleinen Rahmen feierten junge und ältere Mitglieder sowie die Gründer der Landsberger Gruppe ihr 25-jähriges Bestehen. Mit drei kurzen Ansprachen - Vorstand des SkM, Alfred Helms, für die Justizvollzugsanstalt Landsberg Friedhelm Schneider und für die LAG Norbert Merz - war die kleine Feier eröffnet und die Aktivitäten, Aktionen, Taten und Projekte ohne großen Pomp dargestellt und gewürdigt.
Letztlich sind es Ausdauer, die Mutmacher und die Immer-Wieder-Zupacker, die den Erfolg dieser kleinen Schar von sehr aktiven Menschen ausmachen.
Und so wunderte es nicht, dass man bereits, zwar etwas launig, auf das 50ste Jubiläum hinwies.
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Ehrenamt darf nicht missbraucht werden!
In einer Presseerklärung vom 9.6.02 warnt der DBH-Fachverband für Soziale Arbeit, Strafrecht und Kriminalpolitik, Träger des Projekts LOTSE, vor der zunehmenden Gefahr des Missbrauchs der guten Idee des Ehrenamtes in der Straffälligenhilfe. (LOTSE INFO Nr. 29, Juli 2002.)
Ist es wirklich so, dass Justizverwaltungen vor dem Hintergrund des Spardrucks der öffentlichen Haushalte Bürger zum zivilgesellschaftlichen Engagement aufrufen, um damit Personaleinsparungen bei den hauptamtlich Tätigen abzufedern?
Und was wäre denn so falsch, falls Personaleinsparungen durch Ehrenamtliche abgefedert werden würden? Ist es besser, die Besuche, die Betreuung der Gefangenen einzustellen, nur weil wir kein Geld für Hauptamtliche haben?
Vorschlag:
Lasst uns doch der Reihe nach alle staatlichen, öffentlich-rechtlichen, caritativen und sonstigen Vereinigungen vornehmen und uns das Engagement, die Aufgabenstellung, die Einsätze, die Ergebnisse, die im Rahmen der Straffälligenhilfe geleistet werden, leidenschaftslos anschauen.
Lasst die Politiker und die Bürgern erklären, was sie „im Namen des Volkes“ bereit wären für einen (humaneren) Straffvollzug aufzuwenden. Wohlgemerkt im ehrlichen Abwägen und Vergleichen zu und mit den anderen gesellschaftlichen Aufgaben.
Lasst uns aus diesem Aufgabenkatalog und mit den verfügbaren Mitteln das gesamte Gefüge einer Straffälligenhilfe gestalten.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Aber nur Einsperren und dann den überstundengeplagten Beamten die Aggressionen in den Anstalten zu überlassen, das halte ich für ein zu einfaches Muster.
Keiner will irgendeinem Menschen den Arbeitsplatz streitig machen. Auch ich bin für eine Begleitung und Anleitung durch Professionelle und wünsche mir selbstverständlich Ausbildung, Fortbildung und Supervision für Ehrenamtliche. Nur, wie wir in Bayern sagen: „Wo nichts ist, hat der Kaiser sein Recht verloren.“
Gemeinsamkeit
Lasst uns gemeinsam - unter Beteiligung aller am und im Vollzug engagierten Menschen - Lösungen suchen, ohne den Ehrenamtlichen das schlechte Gewissen des Jobvernichters einzureden.
Norbert Merz
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Mönche auf Zeit im Theater
Jugendliche aus der Haftanstalt Ebrach spielten in der JVA Nürnberg:
„Das Geheimnis des schwarzen Abtes"
Über vier Wochen haben sie gemeinsam mit Gefängnisseelsorger Hans Lyer für ihren Auftritt vor den rund 200 Zuschauern geprobt. Lyer, der sich von den Sagen und Legenden um das alte Zisterzienserkloster inspirieren ließ, schrieb ein Jahr lang an dem Drehbuch.
Heute ist in den historischen Gemäuern die Jugendjustizvollzugsanstalt Ebrach untergebracht.
„Die Inhaftierten sind Mönche auf Zeit", erzählt der Seelsorger schmunzelnd mit Blick auf die mysteriöse Figur des schwarzen Abtes, die dem Stück auch seinen Namen gibt.
Dieser Abt formuliert in seiner Schlussrede in Anspielung auf die Legende: "Die wahren Reichtümer sind nicht Gold und Silber, sondern die inneren Werte, die Talente der Menschen und ihre Weiterentwicklung.
Und so betonte Hans Lyer: "Jeder könne sich verändern und habe das Recht, ein anderer zu werden." Es sei die Aufgabe der katholische Kirche, aber auch der gesamten Gesellschaft, die gestrauchelten Jugendlichen bei ihrer Resozialisierung zu unterstützen.
„Das Geheimnis des schwarzen Abtes" sei eine Chance für die jungen Menschen, nach außen zu treten.
Gekürzt aus Nürnberger Nachrichten, 14.3.2003 CLAUDIA BEYER
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Termine
- Straubinger Tagung 2003
4. bis 6. Juli 2003
- Mitgliederversammlung 2003
Samstag, 22. März 2003
Gaststätte Rubenbauer ⁄ Im Hauptbahnhof
Augsburg
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© LAG 2004-01-10